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Brecht auf!

■ Zum 100. Geburtstag des armen B.B. schreiben Prominente und weniger Prominente in einer taz-Serie

„Ich weiß doch“, dichtete Brecht einst im Exil, „nur der Glückliche/ Ist beliebt. Seine Stimme/ Hört man gern. Sein Gesicht ist schön“. Ob ihn damals jemand hörte, wußte er nicht. Daß Geld und Erfolg entgegen anderslautenden Gerüchten durchaus glücklich machen, wußte er wohl. Wie glücklich wäre er demnach, wenn er wüßte, daß 1998 – anläßlich seines hundertsten Geburtstages – gleich zum Brecht-Jahr ausgerufen wurde? Und wie glücklich sind wir mit ihm, der in der DDR zum Säulenheiligen erkoren und später auch im Westen zum unverzichtbaren Unterrichtsmaterial für Post-68er Gymnasiasten wurde? Mancher Unterrichtsgeschädigte mag davon nichts mehr hören und zieht vielleicht den Oh-show-us-the-way-to- the-next-whisky-bar-Brecht vor. Oder den Dichter, der am Straßenrand sitzt, nicht weiß, wo er hinwill, und dennoch fragt: Warum sehe ich den Radwechsel mit Ungeduld? Oder überhaupt keinen Brecht. Die taz wollte es wissen und fragte eine Reihe von Prominenten und Nichtprominenten nach „ihrem“ Brecht. Die Statements erscheinen von heute bis zum 100. Geburtstag am 10. Februar; den Auftakt macht der Schriftsteller Matthias Altenburg. Kultur Seite 14

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