piwik no script img

Kutips zum Wochenend

Eine Frau Stiller schrieb in einer Zeitung aus Wangen (Allgäu): „Schräglage der dicht aneinandergehaltenen Körper, zuckende Bewegungen, katzenartige Schritte.“Und sagt auch dies: „schwere Jungs und leichte Mädchen.“Und dann noch: „herrlich lasterhaft“. Nein, sie lassen nichts aus, die über Tango schreiben, auch der offizielle Pressetext hechelt vom „erotischsten und intimsten Tanz“, von „Sehnsucht und Melancholie“, und wenn am Samstag im KITO die Herren Ravel-Chapuis und Trupin auftreten (20 Uhr), haben sie gegen diesen ganzen Schleim anzuspielen, und wenn sie siegen, kommt Tango raus. Staubtrockener Tango.

Herr Pohlmann vom beängstigend aktiven Verein „Freizeit 2000“will, daß „unsere hanseatische Gediegenheit auf die richtige Weise ankommt“, natürlich bei den Butenbremern, und hat Ernst Dünnbier eingeladen, über den zu sagen ist, daß er selbst ausgedachte kurzweilige Texte schreibt, die er in einem Buch versammelt, das z.B. „Auf gut Bremisch“heißt. Sonntag 11 Uhr im Ratskeller: Lesung. Kurzweilig.

Und wenn jetzt nochmal so ein strunzdämlicher Leserbreifschreiber schreibt, daß er die „Veramerikanisierung“der deutschen Sprache von grundauf ablehnt und das an dem Beispiel „Betweengröße“belegen will, dann werden diese Veranstaltungshinweise künftig auch noch um den 17. Trödelmarkt in Minden erweitert. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen