: Bau weiter auf Talfahrt
■ Kein Aufschwung in Sicht: Bauindustrie sieht bis zu 100.000 Arbeitsplätze gefährdet
Bonn (rtr) – Die anhaltende Krise am Bau könnte in diesem Jahr erneut bis zu 100.000 Bauarbeiter arbeitslos machen. Der negative Trend der vorigen Jahre setze sich fort, erklärte gestern der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Weder im Westen noch im Osten gebe es Chancen auf Verbesserungen, sagte Verbandschef Ignaz Walter. Er forderte einen flexibleren Flächentarifvertrag und die Erhöhung der Wochenarbeitszeit, um deutsche Firmen gegenüber ausländischen Anbietern konkurrenzfähig zu machen. Der deutsche Bauarbeiter könne mit einem Bruttostundenlohn von 53 Mark nicht mit dem portugiesischen Kollegen konkurrieren, der nur 22 Mark pro Stunde koste. Die Bauinvestitionen, die seit drei Jahren stetig zurückgehen, dürften 1998 um knapp zehn Milliarden auf 440,5 Milliarden Mark sinken. 1998 fließen der Verbandsprognose zufolge in den ost- und westdeutschen Wohnungsbau jeweils fast drei Milliarden Mark weniger als im Vorjahr.
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