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Ökologisch turnen

■ Sportclubs können ihren Wasser- und Energieverbrauch deutlich senken und Kosten sparen, demonstriert ein Hamburger Verein Von Achim Fischer

Der Deutsche Turnerbund, zweitgrößter Sportverband Deutschlands nach dem Fußballbund, möchte seine Vereine zu mehr Umweltschutz animieren. Als leuchtendes Beispiel soll der Hamburger Turnverein von 1816 dem Rest der Republik die Öko-Pfade weisen. Das Motto der gemeinsamen Initiative von Turnerbund und der Stiftung „S.O.F. – Save our future“: Vereint für Sport und Umwelt.

Der Hamburger Turnverein von 1816, übrigens der älteste Turnverein der Welt, hat sich europaweit als erster Sportverein dem EG-Umweltaudit unterzogen – einer Art Öko-Check, der handfeste Konsequenzen haben kann. „Wir haben Reduktionspotentiale aufgespürt, die uns jährlich Zehntausende von Mark einsparen lassen“, erklärt Armin Pilsinger, Geschäftsführer des Turnvereins.

Zum Beispiel beim Wasserverbrauch. 3,6 Millionen Liter Wasser, hat der Check ergeben, lassen sich jährlich sparen, ohne daß der Wasserspiegel im Sprungbecken deshalb gesenkt werden muß. „Wasserdurchflußkonstanthalter“sorgen beispielsweise dafür, daß durch Duschköpfe statt bis zu 26 Litern immer noch ausreichende zehn Liter Wasser pro Sekunde rauschen. Das Einsparvolumen: drei Millionen Liter. Das entspricht, inklusive Warmwasserkosten, rund 25.000 Mark pro Jahr. Sparsame Spülsysteme in den Toiletten sollen außerdem weitere 600.000 Liter jährlich sparen.

Die Analyse zeigte außerdem, daß bei Heizung, Beleuchtung und Abfall erhebliche Ressourcen eingespart werden können. Bereits ergriffene Maßnahmen: bessere Wärmedämmung an Gebäuden, Modernisierung der Heizungsanlage, Einsatz von Energiesparlampen. Geplant ist außerdem der Einsatz eines modernen Blockheizkraftwerkes zur Strom- und Wärmeproduktion, unterstützt von Photovoltaikanlagen (für Sonnenstrom) und Solarkollektoren (für Sonnenwärme). Die heutige Menge des Restabfalls möchte der Verein auf zehn Prozent reduzieren – durch stärkere Müllvermeidung (etwa Mehrweg- statt Einwegbecher) und konsequente Wiederverwertung. So ist geplant, neben der üblichen Mülltrennung zum Beispiel auch Turnschuhe und Tennisbälle wieder zu verwerten.

Das Hamburger Modellprojekt soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Anschließend wollen der Deutsche Turnerbund und S.O.F. die Ergebnisse allen 19.000 Mitgliedsvereinen zum gemeinsamen Nachturnen vorlegen.

Die Stiftung S.O.F. hat für Vereine des Deutschen Turnerbundes eine Öko-Helpline eingerichtet: 040-28050403.

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