: Hinterbank: Keine offenen Fragen
Die Woche von Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) war das nicht. Daran konnte auch der bemühte Einsatz von Beate Hübner, der christdemokratischen Gesundheitssenatorin, nichts ändern. Über Stil rede er in Berlin nicht mehr, hatte Schönbohm am vergangenen Montag angemerkt.
Zuvor mußte er überrascht aus einer Zeitung erfahren, daß er als Kandidat antreten wolle als einer der sieben Stellvertreter Diepgens im CDU-Landesverband. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Landowsky hatte diese Devise ausgegeben und den General damit zugleich ins zweite Glied der Partei verwiesen.
Über Stil wird Schönbohm auch nun nicht mehr sprechen, nachdem ihm am Dienstag im Senat noch einmal die Hackordnung der Partei klargemacht wurde: Man müsse noch einmal darüber reden, was die Ausländerbeauftragte Barbara John (CDU) denn dürfe und was sie nicht dürfe, hatte Beate Hübner gegen Ende der Senatssitzung eingebracht; ein Spezialthema von Jörg Schönbohm. Beate Hübner wähnte sich berechtigterweise im Einklang mit dem Innensenator. Dieser hatte sich kürzlich intern darüber beschwert, daß sich die Ausländerbeauftragte zur Notwendigkeit eines Einwanderungsgesetzes geäußert hatte.
Der Regierende Bürgermeister indes ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, seinem potentiellen Konkurrenten Schönbohm zu zeigen, wer die politischen Richtlinien vorgibt. Die Ausländerbeauftragte macht anerkannt gute Arbeit, beantwortete Diepgen die Anfrage Hübners kurz und bündig: Wenn keine weiteren Fragen offen seien, könne man die Senatssitzung auch schließen. Barbara Junge
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen