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Sponsoren-ABC

Sportsponsoring ist keine neue Erscheinung. Bereits 1902 gründete ein bekannter Schuhhersteller den Leichtathletikverein 1. FV Salamander. Im Radsport ist seit den Fünfzigern kein Sieger mehr ohne Firmenaufschrift ins Ziel gekommen.

Die Sponsoring-Aufwendungen deutscher Unternehmen werden auf derzeit 2,8 Milliarden Mark per anno geschätzt. Bis zum Jahre 2000 sollen sie auf 3,2 Milliarden Mark steigen. Einsam an der Spitze steht dabei das Sportsponsoring mit heute geschätzten 1,8 Milliarden Mark. Zum Vergleich: 600 Millionen Mark beträgt das Kultursponsoring, Umwelt und Soziales kommen zusammen auf 400 Millionen.

Die Hitliste der Sportsponsoren (Zahlen von 1997) führt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband mit 80 Millionen Mark an. Dahinter neben anderen Mercedes-Benz (55) und die Bierproduzenten Warsteiner (50) oder Krombacher (45). Rund 50 Brauereien sind im Sportsponsoring aktiv. Am meisten werden die Sportarten Fußball, Fußball und Fußball gefördert. Es folgen Tennis, Formel 1 und mit weitem Abstand der Rest.

Entscheidend für ein Engagement ist mittlerweile neben der Ausrichtung auf die Zielgruppe die Drängelei um die Sportarten. Wer sich engagieren will, muß sich beeilen: „Tennis ist besetzt, Formel 1 zu teuer und Fußball machen alle“, resümierte unlängst der Grundig-Werbedirektor Hans Bartels im Handelsblatt.

Gezielt werden deshalb Sportarten gemacht, die einen positiven Imagetransfer – und um den geht es – garantieren. Deutsche Sportbekleidungshersteller versuchen seit Jahren mit entsprechenden events, Streetball als Großstadtbasketball in Deutschland heimisch zu machen. Immer interessanter für werbewillige Unternehmen werden auch Funsportarten wie Snowboarding (Grundig) oder Beach-Volleyball (Liptons). jik

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