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Sieben Linke für Oskar

■ SPD-Abgeordnete schmieden Plan für einen Lagerwahlkampf – entgegen der offiziellen Parteistrategie. „Oskar ist einverstanden“, heißt es in einem internen Papier

Bonn (taz) – Die SPD-Linke um den Abgeordneten Michael Müller will die SPD als linke Partei positionieren. In einem vertraulichen Strategiepapier vom 26.Januar 1998 heißt es: „Die SPD muß sich wieder stärker profilieren, daß sie eine starke Linke hat.“ Der linke Flügel der Partei soll demnach gestärkt werden.

Die Autoren, neben Müller auch Ottmar Schreiner, Wolfgang Thierse, Detlev von Larcher, Gernot Erler und Eckart Kuhlwein, gehen damit offenbar davon aus, daß Oskar Lafontaine zum Kanzlerkandidaten der SPD ernannt wird. Mit Gerhard Schröder wäre eine pointierte linke Politik im Wahlkampf wohl kaum darstellbar. Um so bedeutsamer scheint ein Begleitschreiben. Darin heißt es: „Ottmar (Schreiner) und ich (Müller) haben das beiliegende Papier mit Oskar besprochen. Er ist einverstanden.“ Als Adressaten des Briefes waren ausschließlich Lafontaine, Fraktionschef Scharping und Bundesgeschäftsführer Müntefering vorgesehen. Müller sagte der taz, ob das Papier noch offiziell Verwendung finde, werde nach der Niedersachsen-Wahl entschieden. Offiziell verbreitet wird dagegen ein Thesenpapier, das von denselben Autoren und dem Bundestagsabgeordneten Ludwig Stiegler unterzeichnet wurde. Darin heißt es: Die Umfrageergebnisse eines konservativen Sozialdemokraten seien noch lange keine Stimme für die SPD. Es komme auf die programmatische Identität an. Aus Niedersachsen hieß es gegenüber der taz: „Die Verfasser des Briefes sind Kohls Lagerwahlkampfthese in die Falle gegangen.“ Markus Franz Aktuelles Seite 2

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