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Gaumenopfer sind nicht mehr nötig

Organico oder chimico? Schmeckt man aus einem Kaffee heraus, ob er ökologisch angebaut wurde? Willy López, Qualitätskontrolleur im Dachverband für 22 guatemaltekische Kaffeekooperativen muß bei dieser Frage passen: „No realmente“, sagt er lachend.

Daß man umweltfreundlichen Anbau nicht die Bohne schmeckt, bestätigt auch Oliver Drebing, Cheftester des Hamburger Kaffeeimporteurs Darboven. Geschmacklich stellt er dem qualitativ hochwertigen, weil sorgfältig gehegten Kaffee aus den Kooperativen Guatemalas exzellente Noten aus. Man weiß in Hamburg, daß über (trans)faire Handelswege aus der Atitlán-Region ein Spitzenprodukt kommt – und daß das gute Gewissen beim Kaffeetrinken kein Gaumenopfer mehr fordert: Sandino-Dröhnung ade.

Anders als bei Teeblättern lassen sich beim Kaffee auch labortechnisch keine Spurenelemente von Pestiziden nachweisen. Der hiesige Kaffeetrinker muß also wissen, Ökokaffee zu goutieren. Für den ökologischen Kleinbauern in Guatemala bedeutet diese Vorliebe von Kaffeetrinkern in den reichen Industrienationen für seine Erzeugnisse zehn Cent mehr pro Sack Kaffee an der Börse.

Falls er seine Produkte über transfairlizenzierte Firmen vermarktet, bekommt der Bauer darüber hinaus einen Bonus von zehn Prozent als Belohnung für umweltfreundliches Verhalten. awa

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