: Eric sagt sein Konzert ab, und Jürgen ist sauer
■ Schmeling-Halle ist für Clapton-Konzert zu klein, die Deutschlandhalle ist geschlossen
Das im November in Berlin geplante Eric-Clapton-Konzert ist abgesagt worden, weil dafür die geeignete Halle in der Stadt fehlt. Tourneeveranstalter Fritz Rau hat sich laut Morgenpost zu diesem Schritt entschlossen, weil weder das Velodrom noch die Max- Schmeling-Halle dafür geeignet sei. Die Deutschlandhalle war Ende vergangenen Jahres geschlossen worden. Um ihren geplanten Abriß gibt es in Berlin zur Zeit einen Streit.
„Mit der Deutschlandhalle wären wir sofort nach Berlin gekommen“, sagte Rau der Zeitung, „ohne Deutschlandhalle haben wir Berlin aus dem Konzertplan gestrichen.“ Die Tournee führe jetzt durch andere Städte, die über große Mehrzweckhallen verfügten. Rau meinte, nicht nur die Zuschauerkapazitäten von Max- Schmeling-Halle und Velodrom seien zu klein. Auch die große Technik, die Clapton mitbringe, könne dort nicht untergebracht werden. Der Berliner Partner von Rau, die Agentur Downtown, fordert daher die Wiedereröffnung der Deutschlandhalle. Auch das Konzert von Peter Maffay in den neuen Hallen sei gefährdet.
Auch die Grünen wehren sich strikt gegen den Abriß der Deutschlandhalle und fordern, einen neuen Betreiber für die funktionstüchtige Halle aus den dreißiger Jahren zu suchen. Genau dies wurde von der zuständigen Sportsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) in der Vergangenenheit immer wieder abgelehnt. Stahmers Begründung: Man habe sich gegenüber den Betreibern der Schmeling- Halle und des Tempodroms, der Firma Velomax, verpflichtet, die Deutschlandhalle vom Markt zu nehmen. Nur unter dieser Bedingung sei Velomax bereit gewesen, die neuen Hallen zu übernehmen. Genau diese Verknüpfung hatte die bündnisgrüne Finanzexpertin Michaele Schreyer immer wieder kritisiert.
Von der Absage des Clapton- Konzerts ist einer der Bündnisgrünen sogar besonders betroffen: Clapton-Fan und Fraktionsgeschäftsführer Jürgen Wachsmuth. Die Bündnisgrünen, so Wachsmuth, bestehen nach der Clapton- Absage auf der sofortigen Beratung ihres kürzlich ins Abgeordnetenhaus eingebrachten Antrags zur Sicherung des Standorts Deutschlandhalle. dpa, taz
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen