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Mahnmal geschändet

■ Kurz nach Wiedereinweihung erneut Anschlag auf jüdischen Gedenkstein in Mitte

Einen Tag nach der Wiedereinweihung ist der Gedenkstein für die während der Nazizeit deportierten und ermordeten Juden in der Großen Hamburger Straße in Mitte erneut Ziel eines Anschlags gewesen. Die Polizei teilte gestern mit, bereits am Freitag abend hätten Unbekannte versucht, den Davidstern von dem Gedenkstein zu entfernen. Sie hätten dabei den Stein beschädigt und außerdem die am selben Tag abgelegten Blumen zertreten.

Der Gedenkstein auf dem Gelände des ehemaligen Jüdischen Altenheims war erst am vergangenen Donnerstag wieder aufgestellt worden, nachdem Unbekannte ihn im Dezember zerstört hatten. Am Freitag hatten Überlebende aus Konzentrationslagern und Vertreter jüdischer Organisationen der letzten Deportationen von deutschen Juden vor 55 Jahren gedacht, der sogenannten „Fabrikaktion“.

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, rief gestern dazu auf, das Denkmal „durch Mahnwachen vor weiterer Zerstörung zu beschützen“. Alle demokratischen Kräfte stünden in der Verantwortung, sich gegen den „rechtsradikalen politischen Vandalismus zur Wehr zu setzen“. Insbesondere die Politiker, die Innenverwaltung und die Bezirke müßten „deutliche Zeichen setzen, damit das Klima in unserer Stadt nicht umschlägt“. ADN, rtr, taz

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