■ Aktionstag Arbeitslosigkeit: A-Klasse auf Achse
Kein Berufsschutz mehr, dafür dreimonatlicher Meldezwang und weniger Arbeitslosengeld und -hilfe für Erwerbslose ohne Konto: Immer noch gilt, was die Bundesregierung zu Anfang des Jahres mit der Umgestaltung der Arbeitsförderung eingeführt hat. Wer seine Arbeit verloren hat oder erst gar keine findet, ist verdächtig und wird verstärkt kontrolliert.
Daran hat auch der erste Arbeitslosen-Protesttag am 5. Februar nichts geändert – trotz des Überangebots an „billig-willig“-Bewerbungen beim Bremer Arbeitsamt (taz vom 6. Februar). „Aber das war ja erst der Anfang“, heißt es bei den Arbeitsloseninitiativen und -gruppen. Wenn heute die Erwerbslosenstatistik für den Monat Februar vorgestellt wird, wollen die ProtestlerInnen da anknüpfen, wo sie vor einem Monat aufgehört haben. „Endlich auf der Straße – die neue A-Klasse“, ist das Motto der Oldenburger Arbeitsloseninitiative ALSO, die für 12 Uhr eine „spektakuläre Aktion gegen die ungerechte Verteilung von Reichtum und Einkommen“ankündigt. In Bremen stehen die Arbeitsämter im Mittelpunkt.
Das Amt Mitte soll ab 8.30 Uhr besetzt werden, in Bremen-Nord sammeln sich Demonstrationswillige mit und ohne Arbeitsplatz um 10 Uhr. Ein Gespräch mit Arbeitsamtdirektor Hawel, den Thomas Beninde von der Arbeitsgemeinschaft arbeitsloser BremerInnen (AGAB) angefragt hatte, wird wohl nicht zustande kommen: Hawel hat an diesem Tag Termine. bw
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