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Vorstand versichert

■ Hapag Lloyd verfolgt nach Übernahme durch Preussag ehrgeizige Pläne

Das Hamburger Transport- und Touristikunternehmen Hapag Lloyd verfolgt auch nach der Übernahme durch den Preussag-Konzern (Hannover) ehrgeizige Pläne. Hapag werde im Tourismus und in der Frachtschiffahrt weiter wachsen, bekräftigte Vorstandsmitglied Günther Casjens am Wochenende. Im Container-Liniendienst peile Hapag Lloyd eine Verdopplung der Umsatzrendite auf fünf Prozent an. Mit weiteren Konzentrationswellen im weltweiten Linienschiffsverkehr sei zu rechnen.

Verunsicherung, so Casjens, habe die Preussag-Übernahme „weniger beim Vorstand“als bei den Beschäftigten hervorgerufen. Wen wundert's: Seit 1992 ist die Produktivität im Hapag-Linienverkehr um 20 Prozent gestiegen. Gleichzeitig wurde das Personal um ein Drittel reduziert.

Volle Auftragsbücher, gepaart mit Angst bei den Beschäftigten, auch bei den Werften des Thyssen-Konzerns: Mit Aufträgen von mehr als sechs Milliarden Mark sind diese über das Jahr 2000 hinaus ausgelastet. „Wir haben die Umstrukturierung im wesentlichen abgeschlossen“, zeigte sich Herbert von Nitzsch, Vorsitzender der Thyssen Werften GmbH, „zufrieden“.

Im Werftbereich, wozu die Thyssen Nordseewerke GmbH in Emden, die Blohm+Voss GmbH sowie die Blohm+Voss Repair GmbH in Hamburg gehören, hat der Konzern binnen zwei Jahren die Belegschaft um mehr als 1000 auf nur noch 2700 Menschen verringert. „Angesichts des guten Auftragsbestandes suchen wir aber wieder Ingenieure und haben unsere Lehrlinge übernommen“, rang von Nitzsch nach Optimismus. Blohm+Voss werde sich auf Schiffe mit anspruchsvoller Technik konzentrieren.

Im Reparaturbereich, der wegen der ausländischen Konkurrenz als problematisch gilt, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar noch acht Millionen Mark Miese erwirtschaftet. Nun aber habe Blohm+Voss Repair die Kapazitäten abgesenkt und konzentriere sich auf Schiffe, die im Hamburger Hafen Reparaturbedarf hätten. lno

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