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Rentenbeitrag sinkt

■ BfA rechnet 1999 mit einer Abnahme des Beitragssatzes auf 20 Prozent. Höhere Renten

Berlin (dpa) – Der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung könnte im kommenden Jahr erstmals seit vier Jahren wieder sinken. „Für das Jahr 1999 rechnen wir mit einer Beitragssatzsenkung“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Lutz Freitag, gestern. Er gehe davon aus, daß sich der Satz in Richtung 20 Prozent am Bruttolohn bewege.

Seit 1997 liegt der Rentenbeitragssatz bei 20,3 Prozent. In diesem Jahr konnte er nur durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. April stabil gehalten werden. Sonst wäre er auf 21 Prozent gestiegen. Die Senkung der sogenannten Lohnnebenkosten, zu denen der Rentenbeitrag zählt, gehört zu den parteiübergreifenden innenpolitischen Zielen.

Auch für die Erhöhung der Renten 1999 sieht Freitag günstige Ansätze. Obwohl das Rentenreformgesetz geringere Steigerungsraten ab 1999 vorsieht, könnten im Einzelfall deutliche Abweichungen zustande kommen, sagte Freitag. Die meisten Frauen profitieren erstmals von der jüngsten Rentenreform. Sie erhalten zum 1. Juli pro Erziehungsjahr für jedes Kind etwa 0,5 Prozent mehr Rente, im Osten etwa 0,4 Prozent. Laut BfA sind davon etwa 80 Prozent der Frauen betroffen.

Für die Jahre bis 2015 rechnet die BfA duch die Rentenreformgesetze mit einem Beitragssatz von etwa 20 Prozent. Danach wird er den Berechnungen zufolge auf knapp 23 Prozent bis zum Jahr 2030 steigen. Zuletzt war der Rentenbeitragssatz 1995 gesenkt worden, von 19,2 Prozent auf 18,6 Prozent. An die Politik appellierte Freitag, die Rentenversicherung und den Generationenvertrag nicht zum Streitthema im Wahlkampf zu machen.

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