Klostermeier nicht mehr „haltbar“

■ CDU und SPD fordern Rücktritt des Radio-Bremen-Chefs

Die SPD-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft und der CDU-Landesverband haben den Radio-Bremen-Intendanten Karl-Heinz Klostermeier gestern zum Rücktritt aufgefordert. In einer großen Koalition reagierten SPD-Fraktionschef Christian Weber und die stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Elisabeth Motschmann auf eine Äußerung Klostermeiers vor dem Rundfunkrat am Montag abend. Wie berichtet, hatte der Intendant der kleinsten ARD-Anstalt vor dem Gremium die Forderung nach einem alleinverantwortlichen Intendanten mit dem Ruf nach einem starken Führer verglichen und angefügt, „das war 1932 auch schon mal so“.

Obwohl sich Klostermeier für diesen Vergleich später „in aller Form“entschuldigt hatte, erklärten Motschmann und Weber gestern, daß der Intendant nicht mehr „haltbar“sei. „Das Konto ist voll“, sagte Weber auf Anfrage. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rundfunkrat sei nach dieser Entgleisung nicht mehr möglich, so Motschmann. Klostermeiers Kommentar zu den Rücktrittsforderungen: „Das Thema ist durch die Entschuldigung für mich erledigt.“

Der 61jährige Karl-Heinz Klostermeier ist seit 1985 Intendant Radio Bremens. Seine zweimal um fünf Jahre verlängerte Amtszeit läuft im Jahr 2000 aus. ck