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2.000 Fälle von Kindesmißbrauch

■ Ermittlungen gegen einen Ring von Kinderschändern in Dresden

Dresden (AP) – Bei Ermittlungen gegen einen vor zweieinhalb Jahren ausgehobenen Ring von Kinderschändern hat die Staatsanwaltschaft Dresden bisher 2.000 Fälle sexueller Mißhandlung von Kindern und Jugendlichen aufgedeckt. Das Zwischenergebnis wurde am Freitag von der Sprecherin der Behörde, Eva-Maria Lepre, mitgeteilt. Von 60 Beschuldigten sind bisher 20 vom Landgericht Dresden verurteilt worden. Die Staatsanwältin sagte: „Wir gehen davon aus, daß die Verfahren gegen die übrigen 40 Tatverdächtigen bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein werden.“

Das Landgericht Dresden hatte für die Verfahren eine eigene Strafkammer gebildet. Die Täter stammen aus allen Schichten der Bevölkerung. „Ein 60 Jahre alter arbeitsloser Chemiefacharbeiter aus Dresden, dem alleine 110 Fälle von sexuellem Mißbrauch nachgewiesen werden konnten, mußte sich genauso verantworten wie ein 55jähriger Frauenarzt, der in 40 Fällen angeklagt war“, sagte Lepre. Auch ein 39 Jahre alter Jurist aus Dresden, der für die PDS- Landtagsfraktion als Rechtsberater arbeitete, wurde verurteilt.

Die Straftaten ereigneten sich von 1993 bis 1995 in Dresden und Umgebung. Die Behörden wurden aufgrund von Aussagen eines 14jährigen aufmerksam. Sie stießen unter anderem auf einen 55 Jahre alten Frührenter aus Pirna, der seinen acht Jahre alten Enkel für Sexualpraktiken in seinem Bekanntenkreis zur Verfügung gestellt hatte.

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