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Schmähling streicht die Segel

■ Der PDS-Wunschkandidat für Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg gibt auf. Nachfolgerin: Petra Pau

Berlin (AP/taz) — Nach Betrugsvorwürfen wird der frühere Chef des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Elmar Schmähling, nun doch nicht als PDS-Kandidat bei der Bundestagswahl antreten. Der 61jährige Flotillen-Admiral a. D. zog gestern nach Gesprächen mit der PDS- Führung seine Kandidatur zurück, wie Bundestagsgruppenchef Gregor Gysi und Parteichef Lothar Bisky bekanntgaben.

Die Justiz ermittelt gegen den Ex-Admiral nach dem Konkurs zweier Online- Firmen, durch den zwei Millionen Mark Schulden aufgelaufen sein sollen. Unter diesen Umständen sei eine Kandidatur Schmählings nicht der geeignete Weg für die konkrete Ausgestaltung der politischen Zusammenarbeit zwischen ihm und der PDS, betonten Bisky und Gysi. Die PDS und Schmähling hätten unterschätzt, „in welchem Ausmaß das gegen ihn laufende Ermittlungsverfahren sein politisches Engagement beeinträchtigen und überlagern kann – zumal zu den juristischen Konsequenzen intensive Auseinandersetzungen über die Medien hinzutreten“.

Nach Informationen der taz soll die Berliner PDS—Landesvorsitzende Petra Pau Schmählings Nachfolge antreten.

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