: Für die Frauen-Quote der ARD
Was sollen bloß die Frauen tun, während Männer „ran“- Fußball auf Sat.1 gucken? Künftig hat diese Frage eine Antwort: Sie sollen „Brigitte-TV“ gucken, die Flimmerversion der Frauenzeitschrift, die ab jetzt samstags um 18.45 Uhr der ARD die Frauenquote verschaffen soll, die ihr bislang fehlt.
Noch ein strategisches Ziel erfüllt sich damit für die Öffentlich-Rechtlichen. Erstmals gehen sie für solch eine Sendung mit einem Medienkonzern ins Bett: Gruner + Jahr, der Brigitte-Verlag, deren TV-Produktionstochter das Magazin produzieren darf, gehört zum ARD- Konkurrenten Bertelsmann. Dort war das Projekt so wichtig, daß man im Preis runterging, als es in der ARD Probleme gab (6 Millionen kostet die Sache nun).
Streit gab es trotzdem: Bei der ersten ARD-weiten Frauensendung blieben deren Frauenredakteurinnen nämlich außen vor. Die Sendung soll der ARD zwar die Frauen bringen, aber die keineswegs auf die Barrikaden: „Brigitte-TV“ wird lieber Elemente wie „Vorher/Nachher“ aus der Papier-Brigitte übernehmen. Als Themen der ersten Sendung sind u.a. angekündigt: „Modefarbe Sommergrau“, „Sport und Fitneß als Sucht“, „Wie weit wollen Frauen den sexuellen Vorlieben ihrer Partner entsprechen“ und „heiter-kritische Gedanken über den Kauf von Bademoden im Winter“.
Moderatorin Sandra Maahn bekennt sich dann auch gern zu ihrem „Auto-Tick“. Sie volontierte beim Hamburger Radiosender OK Radio, arbeitete u.a. für die Nachrichten von RTL 2 und landete 1995 beim Hamburger Lokalsender HH 1. Sandra Maahn lebt mit ihrem Freund, dem Versandhauserben und Medienunternehmer Frank Otto (dem u.a. HH 1 gehört) und den beiden gemeinsamen Kindern in Hamburg.
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