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Korea-Gespräche in Peking

■ Die Regierung in Seoul meldet erste Fortschritte bei der Familienzusammenführung

Peking (rtr) – Nord-Korea hat im Streit um die Familienzusammenführung nach südkoreanischen Angaben erste Anzeichen von Kompromißbereitschaft gezeigt. Nord-Korea habe begonnen, die Adressen betroffener Familien zu ermitteln, sagte eine Präsidentensprecherin gestern in Seoul. Seit dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 sind Millionen Familien getrennt. Die am Samstag begonnenen ersten Direktgespräche zwischen Nord- und Süd-Korea seit vier Jahren wurden gestern in Peking fortgesetzt.

In Peking wird parallel verhandelt über die Familienzusammenführung, einer Forderung des Südens, und über Düngemittellieferungen, um die der Norden gebeten hat. Seoul hat angeboten, neben Dünger auch Pestizide, Saatgut und Lebensmittel und auch Leichtwasserreaktoren zur Energieversorgung zu liefern. Die Lieferung der Atomkraftwerke war grundsätzlich bereits 1994 vereinbart worden, um Nordkorea an der Herstellung waffentauglichen Plutoniums in seinen alten Reaktoren zu hindern. Der Süden stellte für politische Konzessionen des Nordens zudem langfristige Investitionen in Aussicht. Der nordkoreanische Verhandlungsführer Jon Kum-Chol sagte gestern jedoch, es gebe immer noch große Differenzen.

Bei den Beratungen geht es auch um die Umsetzung der Grundlagenvereinbarung von 1991 über eine Wiedervereinigung Koreas sowie um die Vorschläge Süd-Koreas, Gesandte auszutauschen und die Verbindungsbüros im Grenzort Panmunjom wieder zu öffnen.

Nordkorea hatte die Direktgespräche 1994 nach dem Tod des Staats- und Parteichefs Kim Il- Sung abgebrochen. Die beiden Koreas haben auch mehr als 40 Jahre nach dem Krieg keinen Friedensvertrag geschlossen. Die USA überwachen im Auftrag der UNO einen Waffenstillstand zwischen beiden Seiten.

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