SchülerInnen müssen nochmal wählen

■ Bei der Wahl zum Vorstand der GesamtschülerInnenvertretung gab es „mehrere Unklarheiten“, sagt der Wahlprüfungsausschuß.

Peinliche Panne bei der GesamtschülerInnenvertretung (GSV): Die Wahl des Vorstandes der GSV muß wiederholt werden. Das beschloß gestern die Wahlprüfungskommission der SchülerInnenvertretung, die angerufen wurde, da ein ehemaliges Vorstandsmitglied Protest an dem Wahlmodus angemeldet hatte. Nun muß der im März abgelöste Vorstand nochmal herhalten – bis die Wahl wiederholt wird. Neue Kandidaten sollen nicht aufgestellt werden, da der Fehler nur den Wahlakt, nicht aber die Wahlvorbereitung betrifft.

Am 19. März wurde der neue Vorstand der GSV auf der Parlamentssitzung der Delegierten der Bremer Schulen gewählt. Um die 40 Personen waren anwesend, doch nicht alle waren von ihrer Schule offiziell entsendet worden. Die Delegierten wiesen sich als solche aus, indem sie auf der Teilnahmeliste in der Rubrik Delegierte/r ein „Ja“eintrugen. Zwei der 13 KandidatInnen bekamen nicht die nötigen 50 Prozent der Delegiertenstimmen, die elf anderen wurden gewählt.

„Möglicherweise wären die beiden in den Vorstand gekommen“, begründet der Schüler Tarik Ndifi, warum er später Protest einlegte. Sein Vorwurf: Nichtdelegierte könnten abgestimmt haben. Von bewußter Wahlfälschung ging Ndifi, der in diesem Jahr nicht mehr für den Vorstand kandidierte, nicht aus – er glaubt an ein „Versehen“. Bedeutung hat sein Einwand vor allem deshalb, da sonst die Anwesenden einen Vorstand ihrer Coleur wählen könnten. Derzeit schätzt sich sich der GSV-Vorstand als „links“ein. Die zwei Vertrauens- und VerbindungslehrerInnen, die die Wahlprüfungskommission sind, gaben Ndifi jetzt weitgehend recht.

Nun muß die GSV Konsequenzen ziehen: Jede/r gewählte Schüler braucht in Zukunft eine Delegiertenkarte. „Das Parlament der GSV wird jetzt mit mehr Formalien arbeiten müssen“, räumt der Pressebeauftragte der GSV, Thomas Ehmke, ein. Die Angst: die entstehende Bürokratie könnte auf interessierte SchülerInnen abschreckend wirken. Schon jetzt, so Ehmke, haben die Schulen Schwierigkeiten, ihre SchülerInnenvertreter zu benennen: wenn die GSV bei den 70 Schulen anklopft, um die Namen zu erfahren, melden sich regelmäßig nur 10 bis 20 zurück. Die Wahlen sollen am 20. Mai wiederholt werden. cd