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Immer mehr unzufriedene Patienten

■ Sechs Prozent mehr Behandlungsfehler im Jahr 1997 angezeigt

Immer mehr Patienten fühlen sich offenbar in Krankenhaus oder Arztpraxis falsch behandelt. Im vergangenen Jahr stellten knapp 3.400 Menschen bei der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammer einen Antrag auf Anerkennung eines Behandlungsfehlers. Das sind 5,4 Prozent mehr als 1996, teilte die Ärztekammer Niedersachsen am Samstag mit. Etwa einem Drittel der Anträge werde stattgegeben. Die Schlichtungsstelle ist für Bremen, Hamburg, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen zuständig.

Spitzenreiter ist mit knapp einem Viertel der Fälle die Unfallchirurgie, gefolgt von der Orthopädie (12,5 Prozent) sowie Magen- und Darmchirurgie (10,9 Prozent). Der Anteil der Anträge nach Krankenhausaufenthalt stieg von 58 auf 63 Prozent, der nach Praxis-Behandlung fiel von 34 auf 29 Prozent.

Der Vorsitzende der Schlichtungsstelle, Dr. Karl-Heinz Dickhauser, wies darauf hin, daß bei den anerkannten Ansprüchen der Anteil unzureichender Diagnosen auffalle. Er führte dies auf die durch die Gesundheitsreform hervorgerufene Zurückhaltung der Ärzte zurück. Es werde offenbar aus Kostengründen auf eigentlich nötige Diagnoseverfahren verzichtet. dpa

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