■ Schulen in Osteuropa immer schlechter: Unicef beklagt Bildungsnotstand
Genf (AP) – Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen macht auf schwere Bildungsmißstände in den ost- und mitteleuropäischen Reformstaaten aufmerksam. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs stehe immer weniger Geld für die Bildung zur Verfügung, beklagt eine gestern in Genf vorgestellte Studie mit einer Bilanz von 27 Ländern. „In vielen Ländern kann die Bildung die Kinder nicht mehr für die Zukunft vorbereiten“, heißt es in dem Bericht.
In fast allen Staaten der Region sind die Bildungsausgaben seit 1989 zurückgegangen, allein in Bulgarien um nahezu drei Viertel. Auch in Georgien und Aserbaidschan fielen die Einsparungen drastisch aus. Im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion wurden von 1991 bis 1995 mehr als 30.000 Vorschulen geschlossen. Die Versorgung mit Mahlzeiten an der Schule, die Beaufsichtigung nach dem Unterricht und medizinische Vorsorgeprogramme wurden zurückgefahren.
„Die Leistungen des kommunistischen Systems sind bedroht“, heißt es in einem Hintergrundpapier zu dem Bericht. Viele Jugendliche fielen früher als bisher aus dem Schulunterricht heraus, und die Qualität der Ausbildung hänge zunehmend vom Reichtum der Eltern ab. Zu den Empfehlungen der Studie, die in Florenz am Internationalen Zentrum der Unesco für Kindesentwicklung erstellt wurde, gehören unter anderem Reformen der Lehrpläne und Prüfungsordnungen sowie eine Untersuchung der Zusammenhänge von Kinderarbeit und Schulbesuch.
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