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Telekom gibt Kabel auf

■ Defizitäres Kabel-Netz wird ab Januar 1999 in Tochterunternehmen ausgegliedert

Bonn (AP/dpa/taz) – Die Deutsche Telekom will ihr defizitäres Kabelfernsehgeschäft ausgliedern. Zum Beginn des kommenden Jahres solle das gesamte Breitbandkabelgeschäft in eine hundertprozentige Telekom-Tochter überführt werden, teilte der Telefonriese gestern in Bonn mit. Zum 1. Januar 2000 sollen mindestens sechs Landesgesellschaften und möglicherweise weitere Regionalgesellschaften gegründet werden, die auch Partner aufnehmen können.

Da die neue Gesellschaft die gesamte Technik und die Beschäftigten aus dem Breitbandkabel-Bereich der Telekom übernehme, werde sich für die Kunden nichts ändern, versicherte Vorstandsmitglied Gerd Tenzer.

Die Telekom hatte im vergangenen Jahr mit dem Kabelnetz ein Defizit von 1,1 Milliarden Mark gemacht. Im November hatte sie die Kabelanschlußgebühren um 15 Prozent erhöht. Ende April hatte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post allerdings Vorbehalte gegen die Erhöhung angemeldet.

Den Regulierern in Bonn sind die Ferngesprächstarife der Telekom zu teuer. Ab 1. Juli wird die Behörde ihre Ferngespräche über den Telekom-Konkurrenten Talkline führen. Nur für Ortsgespräche werde weiterhin die Telekom genutzt. Der Vertrag mit Talkline sei für ein Jahr abgeschlossen. „Wir sind mit dem Einsparpotential sehr zufrieden“, sagte Behördensprecher Harald Dörr, ohne genauere Zahlen zu nennen.

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