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Gegen unverschämte Ärzteforderungen hilft Selbstheilung

■ betr.: „Kritik an Forderungen des Marburger Bundes“, taz v. 19. 5. 98

Gegenforderung: Ärzte abschaffen! Der Vorsitzende des Marburger Bundes der Ärztevereinigung schlägt vor, nur noch 50 Prozent der Bevölkerung in den gesetzlichen Krankenkassen zu belassen, allen anderen wäre eine private Krankenversicherung wirtschaftlich zumutbar. Mein Reformvorschlag ist gründlicher: Ärzte ganz abschaffen. Viele Reparaturen im Haus werden heute im Do-it-yourself-Verfahren durchgeführt. Warum sollte es nicht auch Heimwerker am eigenen Körper geben – schließlich kennt man/frau den am besten! Achtung Arbeitslose: Wir brauchen Laienmedizinmärkte, die alles führen, was der autonome Eigenarzt so braucht (die dann arbeitslosen Ex-Ärzte könnten als kompetente Verkäufer eingestellt werden) [Was aber wird dann aus den Apothekern, die bislang diesen Job gemacht haben? fragt sich d. Red.] zum Beispiel der Startkoffer mit für Laien verständlichen Büchern über Krankheiten und ihre Behandlungsmöglichkeiten, Operationsanweisungen (wie operiere ich mich selbst/mit Hilfe der Nachbarn, Operationsgeräte, Tupfer, Jod etc., Rezeptblock, Krankschreibungsformulare (die eigene Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und Eigendiagnose muß natürlich von den Arbeitgebern akzeptiert werden).

Und wenn dem autonomen Eigenarzt Kunstfehler unterlaufen? Die müßte man sich selbst erst mal nachweisen! Halten wir es wie die Ärzte, abstreiten, Fehler beerdigen lassen ... Auf in die Ellbogengesellschaft. Lang lebe der Raubtierkapitalismus! Angelika Hamlaoui

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