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Ein Jahr Uni auf Hochglanz

■ Erstmals gibt die Universität Bremen ein Jahrbuch heraus

Im DIN A 4-Format und auf Hochglanz präsentiert sich die Bremer Universität in ihrem Jahrbuch 1997. Erstmals hat die Uni ein solch aufwendig gestaltetes, knapp 100 Seiten dickes Heft herausgegeben und in 10.000er Auflage gedruckt. Ein Blick auf die hinteren Seiten enthüllt die Gedanken, die das aufwendige Projekt – die Gesamtkosten liegen bei 100.000 Mark – aus Sicht von Rektorat und dem Verein der Freunde der Universität rechtfertigen: Nach Fachbereichen geordnet sind hier die Namen von 1.400 AbsolventInnen aufgelistet. „Das Jahrbuch soll die Identifikation mit der Universität fördern“, sagt Uni-Sprecher Uwe Gundrum.

Das Heft paßt in einen Trend: Es wird wieder mehr Wert auf Rituale gelegt. Einzelne Fachbereiche wie etwa die Wirtschaftswissenschaften entlassen mittlerweile ihre Schäfchen mit offiziellen Festakten aus der Universität. Die Zeiten, in denen Diplom-Urkunden mit einem unpersönlichen Standartbrief per Post verschickt wurden, gehen zu Ende. Ein „Alumni“-Netzwerk aus ehemaligen StudentInnen ist im Aufbau. Eine Rubrik im Jahrbuch heißt „Nach dem Studium“. Hier berichten AbsolventInnen über ihren Lebensweg.

Im Jahrbuch erinnert eine Chronik an die wichtigsten Ereignisse aus 1997: Der Mensabrand kommt ebenso vor wie die Neueröffnung von Gebäuden, aber auch die Uni-Streiks oder die Diskussion um die Affenversuche werden nicht verschwiegen. Es folgen wichtige Preisträger, Statistiken, kurze Abrisse über die Forschungsschwerpunkte, öffentliche Vorträge von Uni-Professoren in Kurzform und ein bißchen Werbung für den Bremen, die „Stadt zum Leben“ und den den Technologiepark sowie eine kleine Presseschau.

Das angestrebte neue Image der Uni wird auf 16 grau unterlegten Seiten deutlich: Hier präsentieren sich „Partner in der Wirtschaft“, von Ecotec-Gebäudemanagement über Siemens, Daimler Benz und die Sparkasse Bremen. Diese Seiten sind bezahlte Anzeigen, obgleich sie im gleichen Stil gestaltet sind wie die anderen Teile des Buches. Insgesamt 60.000 Mark steuerten die Firmen zu den Kosten des Jahrbuchs bei, den Rest teilen sich die Uni und der Verein der Freunde. „Der gemeinsame Auftritt von Uni und ihren Partnern aus der Wirtschaft“, sagt Uni-Sprecher Gundrum, solle die Verbundenheit der Firmen und die regionalwirtschaftliche Orientierung der Universität zeigen. Künftig soll das Uni-Jahrbuch regelmäßig zum Ende des Wintersemesters erscheinen. jof

Das Jahrbuch kostet 17 Mark, für Hochschulangehörige 12 Mark, AbsolventInnen kriegen's gratis. Zu beziehen ist das Werk im Uni-Buchladen, Tel.: 211 878.

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