: Friedrich soll der Marsch geblasen werden
■ Personalrat fordert Abberufung Friedrichs als Opernintendant und will dafür Musikdirektor
Der Personalrat der Deutschen Oper Berlin hat die Abberufung des Generalintendanten Götz Friedrich als verantwortlicher künstlerischer Leiter des Hauses gefordert. Dafür sollte der Generalmusikdirektor Christian Thielemann dieses Amt übernehmen, heißt es in einem gestern veröffentlichten Positionspapier des Personalrats, in dem Vorschläge zur Lösung der an der Oper entstandenen Krise gemacht werden. Thielemann sollte ein „Intendant-Manager“ zur Seite gestellt werden, der sich um alle übrigen Belange des Hauses kümmert.
„Wir sehen mit Herrn Friedrich keine Zukunft mehr für dieses Haus und kämpfen um den Erhalt von 850 Arbeitsplätzen“, sagte ein Sprecher des Personalrats. Er forderte eine publikumsfreundlichere Spielplangestaltung und mehr Spieltage, um die Einnahmesituation der Oper zu verbessern. „Monumentalproduktionen“ sollten durch bühnentechnisch einfachere Neuinszenierungen ersetzt werden. Dazu sollte ein künstlerischer Beirat eingesetzt werden.
In der Berliner Kulturverwaltung war das Positionspapier des Personalrats bereits bekannt, wie deren Sprecher Axel Wallrabenstein auf Anfrage sagte. Kultursenator Peter Radunski (CDU) werde noch in dieser Woche mit dem Personalrat über die aktuelle Situation an der Deutschen Oper beraten.
Radunski und Friedrich waren am Vortag in einem parlamentarischen Ausschuß über das 19-Millionen-Mark-Defizit an der Oper angehört worden. Danach hatte es geheißen, daß mit Friedrich zusammen, der seit 1981 im Amt ist und dessen Vertrag noch bis zum Jahr 2001 läuft, nach einer Lösung des Problems gesucht werden solle. taz/dpa
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