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Qualm stützt Kaffeefirma

■ Tchibo bedauert, daß der Kaffeekonsum sinkt. Reemtsma reißt das Ergebnis raus

Hamburg (AP/rtr/taz) – Eine schwarze Woche für Tchibo: Nachdem der Konzern einräumen mußte, Teakholz-Gartenmöbel mit falschem Ökosiegel verkauft zu haben (taz 18.6), veröffentlichte die Kaffeefirma gestern ein schwaches Betriebsergebnis. „Kein Teilnehmer am Röstkaffeegeschäft macht Gewinn“, sagte Tchibo- Vorstandsmitglied Wilfried Boysen bei der Vorstellung der Konzernbilanz in Hamburg. Tchibo hatte 1997 den Konkurrenten Eduscho übernommen und hält nun einen Marktanteil von dreißig Prozent im Kaffeegeschäft. Die Übernahme kostete 550 Vollarbeitsplätze.

Der Kaffeemarkt in Deutschland ging im letzten Jahr nach Tchibo-Zahlen um zwei Prozent auf etwa zehn Milliarden Mark zurück. Vor allem junge Leute lassen Kaffee immer öfter stehen und trinken Saft oder andere Softdrinks. Dennoch lag der Pro-Kopf- Verbrauch von Kaffee laut Boysen im letzten Jahr mit 163 Litern immer noch über Bier oder anderen Getränken.

Der Tchibo-Konzern setzte ohne Tabaksteuer im letzten Jahr 10,17 Milliarden Mark um und erreichte einen Jahresüberschuß von 383 Millionen Mark. Das Geld wurde vor allem von der Zigarettenfabrik Reemtsma (u.a. „West“, „R 1“) verdient, die zum Tchibo- Konzern gehört. Die Marke Tchibo-Kaffee verlor bei einem Umsatz von 4,18 Milliarden Mark 3,6 Millionen Mark. Eduscho setzte 2,1 Milliarden um und verlor 205 Millionen Mark. Reemtsma steigerte den Umsatz auf 4,1 Milliarden Mark und verdiente 500 Millionen Mark.

Zu Tchibo gehört außerdem ein Viertel des Körperpflegeherstellers Beiersdorf („Nivea“). Der Konzern beschäftigte 1997 genau 14.119 Mitarbeiter in Deutschland und 10.649 im Ausland.

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