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7 Räder neu erfinden

■ Der 2. KulturDialog diskutiert heute das „Zauberwort Vernetzung“

Nicht überall, wo Reform draufsteht, sind auch Verbesserungen drin: Die im vergangenen Jahr beschlossene Bezirksreform beispielsweise macht den Bezirken in vielen Bereichen eher Kopfzerbrechen. Dezentralisierung hieß das Zauberwort, unter dem die Kulturbehörde am 1. Januar dieses Jahres Teile ihrer Verantwortlichkeit an die sieben Bezirke abgab, und dort, so Ralf Henningsmeyer von der AG Stadtteilkultur, würde jetzt „sieben mal das Rad neu erfunden, weil sieben mal neu definiert wird, was das überhaupt ist: Stadtteilkultur“. Versiebenfachter Aufwand also, aber nicht nur das: selbstredend spiegeln sich in den Bezirksgremien auch sieben verschiedene Parteienstrukturen. So daß nun mancherorts das längst Durchgeboxte wieder angezweifelt wird – U. a. sind in einigen Bezirken plötzlich die Projektmittel für Stadtteilzentren gefährdet.

Gemeinsam sind wir stärker, denken sich die Kulturzentren in den Stadtteilen und begegnen der Dezentralisierung mit einem anderen Zauberwort: Vernetzung. Klingt modern, aber was heißt das konkret, will der zweite von der AG Stadtteilkultur organisierte „KulturDialog“ wissen: „Sind die beschworenen Synergieeffekte durch Zusammenarbeit und Kooperation im Kulturbereich nicht Augenwischerei vor dem Hintergrund leerer Kassen? Sind wir überhaupt kooperationsfähig“

Zur Diskussion und zu einem ersten Erfahrungsaustausch über die geänderten Zuständigkeiten durch die Reform sind unter dem Titel Zauberwort Vernetzung – Kulturarbeit zwischen Kooperation und Konkurrenz Dr. Uwe Hornauer (Bezirksamtsleiter Altona), Christa Goetsch (GAL-Bürgerschaftsabgeornete), Hella Schwemer-Matienßen (Leiterin HÖB), Klaus Nagel (Bramfelder Kulturladen) und Otto Clemens (kunstwerk) geladen. Es moderiert Michael Wendt (Motte). Transparenz und Offenheit als ein Ansatz, Stadtteilarbeit sinnvoller zu gestalten. ck

heute, 18.30 Uhr, kunstwerk, Friedensallee 45

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