: Säbelrasseln in Äthiopien
■ Ministerpräsident Meles Zenawi will Eritrea eine „Lektion“ erteilen und daher „hart zuschlagen“. Beide Länder machen auch propagandistisch mobil
Berlin (taz) — Im Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea droht eine neue Eskalation. Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi drohte im taz-Interview mit einem Militärschlag, um Eritrea eine „Lektion“ zu erteilen. Wenn das Nachbarland das eroberte Terrain nicht räume, „werden wir entsprechende Maßnahmen ergreifen“, sagte er. „Unser politisches Ziel ist, so hart zuzuschlagen, daß es unwahrscheinlich ist, daß so etwas wieder vorkommt.“
Eritreas Regierung warf ihrerseits Äthiopien vor, eine „Hexenjagd“ gegen die in Äthiopien lebenden Eritreer zu betreiben. Deren Zahl wird auf mehrere hunderttausend geschätzt. „Tausende“ von ihnen würden in äthiopischen Lagern festgehalten, erklärte die staatliche eritreische Nachrichtenagentur gestern. Sowohl in Äthiopien als auch in Eritrea wird seit Tagen kräftig propagandistisch und militärisch für eine neue Kriegsrunde mobil gemacht. Ende letzter Woche war ein afrikanischer Vermittlungsversuch in dem Konflikt am Horn von Afrika gescheitert. Tagesthema Seite 3
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen