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Vietnamese überfallen

■ Angriff von drei Jugendlichen in Marzahn. Haftbefehl für Überfall auf Türken

Drei Jugendliche haben einen 43jährigen Vietnamesen am Donnerstag abend auf dem S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße in Marzahn krankenhausreif geschlagen. Die drei Schläger konnten unerkannt entkommen, wie die Polizei gestern mitteilte. Allerdings war einer zuvor von dem Opfer in die Wange gebissen worden und hat möglicherweise noch Bißspuren im Gesicht.

Der Vietnamese war auf dem Bahnhof mit Reinigungsarbeiten beschäftigt. Die drei kurz zuvor aus einer S-Bahn gestiegenen Angreifer schlugen sofort auf den Mann ein. Ein Kollege des Vietnamesen ergriff die Flucht. Auch der Vietnamese lief davon.

Die Jugendlichen verfolgten ihn jedoch auf den Bahnsteig und schubsten ihn ins Gleisbett. Dort wurde er geschlagen und getreten, bis er zu Boden fiel. Anschließend zerschlugen sie noch einen Besenstiel auf ihrem Opfer. Erst als sich ein Zug näherte, ließen sie von dem Mann ab und flüchteten. Der Vietnamese konnte sich im letzten Augenblick zur Seite rollen und blieb an der Böschung zur Wolfener Straße liegen.

Unterdessen hat das Amtsgericht Tiergarten wegen einer ausländerfeindlichen gefährlichen Körperverletzung Haftbefehl gegen einen 19jährigen erlassen. Er soll am 23. Mai gemeinsam mit einem 16jährigen an einer Badestelle in Köpenick eine türkische Familie mit Stein- und Flaschenwürfen sowie Faustschlägen und Fußtritten angegriffen haben, wie ein Justizsprecher gestern mitteilte. Ein Opfer erlitt dabei eine blutende Gesichtsverletzung.

Der 19jährige war nach Angaben des Justizsprechers erst im März rechtskräftig zu einer Jugendstrafe von einem Jahr verurteilt worden, weil er einer farbigen Mitbürgerin in der Straßenbahn eine Bierflasche ins Gesicht geschlagen hatte.

Er erhielt eine sechsmonatige sogenannte „Vorbewährung“. Dabei handelt es sich um eine Verwarnung mit Strafvorbehalt. ADN, taz

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