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Strieder: Mahnmalentscheidung drängt

■ Stadtentwicklungssenator fordert Senatsvotum über Entwurf für das Holocaust-Mahnmal. Hinauszögern über Bundestagswahl sei unangemessen

Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) hat ein Votum des Senats zu den Entwürfen für das Holocaust-Mahnmal in der Hauptstadt noch vor der Sommerpause gefordert. Nach der Überarbeitung des jetzt in Berlin eingetroffenen Entwurfs von Peter Eisenman sei es für den Senat höchste Zeit, sich ein Bild von den insgesamt vier Entwürfen zu machen und eine Meinungsbildung im Kreis der Auslober des Wettbewerbs zusammen mit dem Bund und dem Förderverein herbeizuführen, betonte Strieder gestern. Eisenmans Entwurf wird dem Vernehmen nach von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) favorisiert.

Als Auftraggeber des Wettbewerbs dürfe der Senat keine Unklarheit über seine Haltung zulassen. Es wäre fatal, wenn in der internationalen Öffentlichkeit der Eindruck entstehen würde, das über viele Jahre diskutierte Mahnmal sei ein Zuviel des Gedenkens in der deutschen Hauptstadt, mahnte Strieder. Ein Hinauszögern der Entscheidung durch Berlin direkt vor den Bundestagswahltermin sei der Bedeutung dieses Vorhabens nicht angemessen. „Es kann auch nicht Sache des Bundeskanzlers allein sein, sich zu den Entwürfen zu äußern.“

Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) hat sich wiederholt gegen eine „Hauruck- Entscheidung“ in dieser Frage ausgesprochen. Die Meinungen darüber gehen im Senat der Großen Koalition quer durch die Parteien auseinander. dpa

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