■ Reaktion auf Bedingungen der Grünen: Schröder besteht auf spätem AKW-Ausstieg
Bonn (AFP/taz) – Der SPD- Kanzlerkandidat Gerhard Schröder besteht auf einer längeren Frist für den Atomausstieg. Ohne einen Energiekonsens müsse an einen Zeitraum von rund 30 Jahren gedacht werden, sagte Schröder dem Stern. Er widersprach damit den Grünen, die eine Abschaltung aller AKWs innerhalb von fünf Jahren für möglich halten und in mindestens acht Jahren verlangen. Die designierte SPD-Umweltministerin Edelgard Bulmahn hält einen individuellen Zeitplan des Ausstiegs für jedes AKW für nötig.
Bulmahn wollte sich in einem Interview des Kölner Stadt-Anzeigers nicht festlegen. Sie betonte aber, die SPD habe nicht vor, „die Entscheidung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben“. Ihre Partei wolle einen „möglichst schnellen“ Ausstieg aus der Atomenergie, betonte Bulmahn. Auch das Wahlprogramm nenne keine Frist.
Für einen realistischen und vernünftigen Ausstiegsplan müßten zunächst die laufenden Atomkraftwerke durch eine unabhängige Gruppe von Sachverständigen begutachtet und geprüft werden, sagte Bulmahn weiter. Die Grünen haben bereits ein juristisch geprüftes Ausstiegskonzept vorgelegt.
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