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„Liebe taz...“ Kopfschütteln –betr.: „Manchmal läuft die Schnauze von selber“, taz-Bremen vom 29.6.1998

Wer sich die unsägliche, minutenlange Suada des „jungen“, immerhin 32jährigen (!!) Moderators über Anne Frank auf Band anhören konnte, der weiß, daß es hier keineswegs um einen vorübergehenden „Blackout“ ging, sondern um eine wissentliche und ausgedehnte Provokation, in der sogar die Vokabel „umbringen“ vorkam. Wer ferner miterleben mußte, wie jener Moderator ein 13jähriges Mädchen hemmungslos indoktrinierte, der kann nicht nur gut verstehen, daß das Direktorium von Radio Bremen den angeblichen „Moderator“ (= Mäßiger), der eher ein Hetzer war, fristlos entließ, sondern der billigt diese Entlassung auch aus voller Überzeugung. Kopfschütteln überfällt ihn jedoch, wenn er an die lieben KollegInnen denkt, die bar jeder Kenntnis des wirklichen Sachverhalts mit flotten Sprüchen teilweise noch ihr politisches Süppchen aus jenem unentschuldbaren Vorfall kochten. Moderator wie KollegInnen möchte er deshalb mit den ollen Römern zurufen: „O si tacuisses, philosophus manises!“ „Oh hättet Ihr doch geschwiegen, Ihr wärt (vielleicht) Philosophen geblieben“ ... Der taz aber muß ins Stammbuch geschrieben werden: Informieren geht vor Agitieren! O, si tacuisses ... Wilhelm Tacke

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