: Mobilfunkanbieter setzen auf Masse
■ Der Preiskampf auf dem Handy-Markt wird härter: Nach der Telekom bietet auch Mannesmann Mobilfunk künftig Ortstarife an
Düsseldorf (AP) – Handy-Benutzer können sich freuen: Beim Mobilfunk wird der Preiskampf immer härter. Nach der Deutschen Telekom bietet auch Marktführer Mannesmann Mobilfunk künftig einen Handy-Ortstarif an. Für Kunden bedeutet das Preissenkungen bis zu 63 Prozent bei vielen Gesprächen. Darüber hinaus versprach Mannesmann-Mobilfunk- Chef Jürgen von Kuczkowski am Montag günstigere Preise für Vieltelefonierer. Auch der dritte deutsche Mobilfunkanbieter E-Plus will seine Tarife senken.
Dabei übernimmt Mannesmann mit seinen 4,6 Millionen Kunden eine Vorreiterrolle. Denn als erster Anbieter offeriert das D-2-Netz seinen Kunden ab dem 28. September ein „wanderndes Ortsnetz“. Wo auch immer sich der Kunde mit seinem Handy ins Netz einwählt, kann er zum günstigen Tarif in der Nachbarschaft anrufen – also etwa von Hamburg aus innerhalb Hamburgs und von München aus innerhalb Münchens.
Alternativ kann der Kunde allerdings auch wie bei der Deutschen Telekom-Tochter T-Mobil ein „Lieblingsortsnetz“ wählen, zu dem die günstigen Minutenpreise abgerechnet werden. Gespräche im Ortsnetz kosten für alle D-2-Tarife ab dem 31. August in der Hauptzeit 69 Pfennig in der Minute, in der Nebenzeit 39 Pfennig. Um von dem neuen Tarif zu profitieren, genügt D-2-Kunden eine kostenlose telefonische Anmeldung. Vieltelefonierer sollen künftig wählen, ob sie bei der monatlichen Grundgebühr oder beim Minutenpreis 30 Prozent sparen wollen. Die Höhe der durch die Preissenkungen zu erwartenden Umsatzeinbußen bezifferte der Manager auf einen „guten dreistelligen Millionenbetrag“.
Die Runde von Preissenkungen war Ende Juni von der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, T-Mobil, eingeleitet worden. Um dem Marktführer Mannesmann besser Paroli bieten zu können, kündigte T-Mobil damals als erster Netzbetreiber die Einführung eines Ortsnetztarifs mit Preissenkungen bis zu 64 Prozent an.
Mit der Einführung der Ortstarife wollen die großen Mobilfunkanbieter sich aber nicht nur gegenseitig die Kunden abjagen, sondern gleichzeitig das Tor zum Massenmarkt aufstoßen. Kuczkowski: „Ende 1997 telefonierte jeder Zehnte in Deutschland mobil, bis Mitte nächsten Jahres wird es bereits jeder Fünfte sein.“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen