Senat: Hausarrest für kriminelle Kids

Im Senat ist Hektik ausgebrochen. Wegen der wachsenden Kritik am Umgang mit kriminellen Jugendlichen will man nun Handlungswillen zeigen. Senatssprecher Ludwig Rademacher ließ es sich deshalb gestern nicht nehmen, hervorzuheben, daß die SPD-Senatorinnen Rosie Raab (Jugend) und Lore Maria Peschel-Gutzeit (Justiz) ihren Kollegen einen „Sachstandsbericht“ gegeben haben. Im August soll ein „Maßnahmenbündel“ vorgestellt werden. Klar sei schon jetzt, so Rademacher, daß „solche Entwicklungen wie in Tonndorf“ künftig verhindert werden sollen. Zwei 16jährige hatten dort einen alten Mann niedergestochen. In dem Haus, in dem die Jungen lebten, sollen „nur in Absprache mit den Anwohnern“ erneut Jugendliche untergebracht werden.

Es gebe zudem „Überlegungen“, eine neue Einrichtung für mehrfach straffällig gewordene Minderjährige zu schaffen. Außerdem sei darüber gesprochen worden, daß auch in den bisherigen Unterbringungen die Möglichkeit bestünde, Hausarrest zu erteilen. Als Krisenintervention stellt sich die Regierung eine Gruppe von Erwachsenen vor, die aus Jugendhilfe, Jugendrichtern, Polizei und Erziehungsberechtigten bestehen soll. sim