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Bewag ohne Laternen

■ Land privatisiert die Straßenbeleuchtung. Kostengünstiger Anbieter gesucht

Das Land Berlin will die Instandhaltung und Wartung der Straßenbeleuchtung privat managen lassen. Bislang nahm diese Aufgabe das Stromunternehmen Bewag wahr. Doch wie Verkehrsstaatssekretär Ingo Schmitt sagte, ist der mit der Bewag bestehende Vertrag zum 30. Juni gekündigt worden. Für 180.000 Straßenlaternen und die übrige öffentliche Beleuchtung wird nun ein kostengünstiger Anbieter gesucht.

Der Senat gehe davon aus, daß die Kosten um 20 bis 30 Prozent reduziert werden können. Überlegungen, die Straßenleuchten im Ostteil der Stadt sogar zu verkaufen, gebe es aber nicht. Zum Ende des Jahres 2000 werde allerdings auch der mit der Gasag bestehende Vertrag über die 46.000 Gaslaternen gekündigt. Zu den 180.000 Laternen kommen noch 3000 Verkehrszeichen, 150.000 Maste und Rohrständer sowie Auto- und Fußgängertunnel.

Die öffentliche Beleuchtung wird bislang von der seit kurzem privatisierten Bewag gewährleistet. 1997 habe man 42 Millionen Mark Einnahmen erzielt, sagte Unternehmenssprecher Reinhard Heitzmann. Berücksichtigen müsse die Verkehrsverwaltung, daß die Bewag in den vergangenen Jahren Investitionen in Millionenhöhe zur Sanierung der Ostberliner Beleuchtungen getätigt habe, so Heitzmann. Ob die Bewag deshalb Schadenersatz fordern werde, ließ der Sprecher offen. Die Bewag werde sich um den öffentlich ausgeschriebenen Auftrag bewerben. Die LBD-Beratungsgesellschaft verwies darauf, daß noch nie eine Stadt dieser Größe den Betrieb ihrer öffentlichen Beleuchtung in private Hände gelegt habe. dpa/taz

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