Neues von der Friseur-Zunft: Wahlkampf-„Outfit“
■ SPD-Abgeordnete Ilse Janz setzt im Kampf ums Volk auf mehr „Seriosität“
Ilse Janz stürzt sich mit Haut und Haaren in den Bundestagswahlkampf. Die SPD-Bundestagsabgeordnete mit Wahlkreis Bremerhaven und Bremen-Nord setzt dabei auf die subtilsten Mittel und schreckt auch vor einer vollständigen „Outfit-Veränderung“ nicht zurück. Das hat sie der taz bremen extra in einem hochoffiziellen Schreiben auf ihrem Bundestagsabgeordnetenpapier mitgeteilt. Natürlich mit dem entsprechend wichtigem offiziellen Briefkopf und auf Portokasse des hohen Hauses.
Um dies auch deutlich zu untermauern und tatkräftig unters Volk zu bringen, überließ die SPD-Abgeordnete uns sogar ein niegelnagelneues Foto mit ihrem niegelnagelneuen „Outfit“.
Länger sind sie geworden die Haare. Irgendwie erinnert die Mähne an irgendwen. War's die grüne Vorstandssprecherin Gunda Röstel, die neulich in der Stadt war? Oder war's ... egal!
Warum aber das geänderte „Outfit“? Aus internen Zirkeln rund um Ilse Janz war zu erfahren, daß die „alte Frisur einfach zu jung aussah“ (sic!). Außerdem erhofft sich die SPD-Frau ein „seriöseres Image durch das neue Outfit“, heißt es. Wer sagt's denn. Die SPD will regierungstauglich werden.
Aber noch etwas fällt auf an der seriösen Ilse Janz. Richtig – im Gegensatz zu früher prangt da jetzt eine Brille auf iher Nase. Fragt sich nur: Was macht eigentlich der andere Bremer SPD-Parlamentarier? Was macht Volker Kröning so alles im Bundestagswahlkampf, um seinen sozialdemokratischen ParteigenosInnen zu beweisen, daß auch er an der Regierungstauglichkeit mitbastelt?
Eine Brille hat der arme Mann schon. Und an den Haaren läßt sich nun wirklich nichts mehr ändern. Das heißt halt: Er könnte die schüttere Haarpracht statt links rechts scheiteln. Aber das paßt dann wieder nicht zum Partei-Image. Bleibt vielleicht noch die „neue Mitte“. Das würde dem Herrn Schröder ganz bestimmt sehr gut gefallen, glaubt
Jeti
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