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Kinder sollen spielen

■ Computerspiele im Unterricht sind sinnvoll, hat jetzt ein Bremer Modellversuch ergeben

Spielen im Unterricht? Wo kommen wir denn da hin? Ziemlich weit in eine gute Richtung, zumindest dann, wenn die Spiele am Computer gespielt werden. Das ist das Ergebnis eines Modellversuchs an neun Bremer Schulen, dessen Ergebnisse die Landesbildstelle jetzt veröffentlicht hat.

Besonders die Kommunikation in der Gruppe, so das Fazit, habe sich meist positiv entwickelt, obwohl der Computer kein „gruppendynamisches Zaubermittel“ sei. Trotzdem waren am Bildschirm nicht immer diejenigen vorne weg, die sonst als erste Lehrerfragen beantworten. Und auch das Verhältnis zu den LehrerInnen änderte sich: Oft konnten die Pädagogen von ihren SchülerInnen etwas lernen.

Für Peter Meyer aus der Landesbildstelle, den Versuchsleiter, sind Konsequenzen für die Schule als Ganzes ein oft beobachter Effekt: „Es bringt solange nichts, Computer und neue Medien an Schulen einzuführen, solange die Pädagogik sich nicht ändert“. So sei allein das Klingeln nach 45 Minuten ein echter Motivationskiller. Interessant nämlich wurde der Versuch, der von Erstklässlern bis zur 10.Klasse alle Altersstufen umfaßte, besonders dann, wenn den Jugendlichen das bloße Spielen zu langweilig wurde. An der Schule am Leibnizplatz, einer der Pilotschulen für den Einsatz von Multimedia, begannen die SchülerInnen sogar eigene Anwendungen zu entwickeln und CDs für Spiele herzustellen. „Um befriedigende Ergebnisse zu bekommen, sind die Schüler freiwillig am Nachmittag in die Schule gekommen“, sagt Meyer.

Obwohl Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) feststellt, das Wagnis habe sich gelohnt, wird dennoch nicht im Unterricht weiter gespielt. Schon allein deswegen, weil für die Aufsicht keine Stundenkontingente zur Verfügung stehen. „In einigen Schulen sind die Computer aber im Klassenraum gelandet“, sagt Versuchsleiter Meyer. Dort geht es mit dem Spielen in den Pausen weiter. jof

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