: Senat diskutiert Mahnmal
■ Lea Rosh hofft auf „positive Entscheidung“ für das Denkmal für die ermordeten Juden
Der Senat wird sich am 18. August mit den Modellen für das Holocaust-Mahnmal befassen. Das teilte gestern der stellvertretende Senatssprecher Eduard Heußen mit. Offen sei jedoch, ob an diesem Tag im Senat eine Entscheidung für einen Entwurf gefällt werde. SPD-Fraktionschef Klaus Böger hatte zuvor gefordert, daß der Senat, der neben dem Bund und dem Mahnmal-Förderkreis zu den Auslobern gehört, dazu endlich kommen müsse. Während sich die Mehrzahl der SPD-Senatoren für den überarbeiteten Entwurf des US-Architekten Peter Eisenman ausspricht, sind der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) und seine Partei weiter skeptisch.
Die Vorsitzende des Mahnmal- Förderkreises, Lea Rosh, hofft trotz aller Streitigkeiten auf eine „positive Entscheidung“. Es sei begrüßenswert, daß sich Diepgen und die Senatoren endlich mit dem Eisenman-Entwurf befassen wollen. Rosh appellierte an alle Beteiligten, endlich eine abschließende Entscheidung herbeizuführen. Ende August sei der letzte Termin für ein gemeinsames Gespräch der drei Auslober. Danach beginne die heiße Phase des Wahlkampfes. Wenn der designierte SPD-Kulturbeauftragte Michael Naumann anstelle eines Mahnmals jetzt ein Dokumentationszentrum für die Opfer der NS-Zeit empfehle, dann zeuge das von großer Unkenntnis, so Rosh weiter. Es gebe in Berlin bereits zwei solcher Zentren.
Wenn Diepgen grünes Licht gebe, soll das neue Eisenman-Modell für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in dieser Woche zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden, sagte Axel Wallrabenstein, Sprecher der Senatskulturverwaltung. dpa
Tagesthema Seite 3
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