■ Khartum erwägt Stopp der Hungerhilfe: Regierung Sudans verhandelt mit Rebellen
Kairo/Khartum (AP/dpa) – Vertreter der sudanesischen Regierung werden die im Mai abgebrochenen Friedensgespräche mit den Rebellen im Süden des Landes morgen wieder aufnehmen. Das teilte das Außenministerium mit. Bei dem Treffen in Äthiopien soll über die Selbstbestimmung für Südsudan sowie das Verhältnis zwischen Religion und Staat gesprochen werden.
Unterdessen erwägt die Regierung in Khartum offenbar, die Nothilfe für die vom Hunger betroffenen Menschen im Süden des Landes einzustellen. Die Rebellen würden große Teile der Nahrungsmittel stehlen, begründete der Regierungskommissar für humanitäre Hilfe. Nach Angaben der UN und des Internationalen Roten Kreuz starben in den Hilfszentren in Ajiep und Wau, 1.400 Kilometer südwestlich von Khartum, in der vorigen Woche täglich 200 Menschen an Unterernährung. Einige Menschen seien bei ihrer Ankunft in den Lagern so geschwächt, daß sie nicht einmal mehr für Nahrung anstehen könnten.
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