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Rechte bleiben attraktiv

■ Ohne ihre Querelen kämen rechtsextreme Parteien auf ein Potential von 19 Prozent

Mainz (dpa) – Die Uneinigkeit im Lager der rechtsextremen Parteien schmälert nach Ansicht des Wahlforschers Jürgen Falter die Beliebtheit von DVU, NPD und „Republikanern“ nicht. Es gebe nach wie vor ein „Potential von fast 19 Prozent“ Stimmberechtigten in Deutschland, die bereit wären, unter bestimmten Umständen DVU zu wählen, sagte Falter gestern im ZDF-Morgenmagazin.

Innerparteiliche Konflikte, wie derzeit in der DVU in Mecklenburg-Vorpommern, würden allerdings „überhaupt nicht gewürdigt“, meinte Falter. Die Anhänger wünschten ein geschlossenes Bild nach außen. Dennoch sei die Anhängerschaft in Mecklenburg- Vorpommern so groß, daß auch die Querelen in der DVU die Partei bei den Landtagswahlen am 27. September „nicht unter fünf Prozent bringen“ werde, meinte Falter.

Mit rechtsextremen Einstellungen liege Deutschland „im europäischen Mittelfeld“. Fünf Prozent haben nach Falter eine „harte rechtsextremistische Einstellung“, 15 bis 18 Prozent neigten zu einem „weicheren rechtsextremistischen Weltbild“. Es hänge vom Ausmaß der Politikverdrossenheit, dem Auftreten eines charismatischen Führers und von einer geschlossenen Organisation ab, ob diese Einstellungen sich in ein politisches Verhalten umsetzen würden, sagte Falter.

Eine weitere Studie zeit, daß sich eine demokratische Grundhaltung unter den Deutschen aus eigenen Vorteilen speist. Nach einer nicht repräsentativen Studie des Wahl- und Parteienforschers Richard Stöss von der Freien Universität Berlin sind 61 Prozent der Bundesbürger mit der Demokratie unzufrieden. Besonders zufrieden über die Demokratie äußerten sich bundesweit Angehörige höherer Schichten (43 Prozent), und da hauptsächlich Männer. Besonders unzufrieden waren Vertreter der unteren Schichten (40 Prozent), von denen Frauen 70 Prozent ausmachten. Sie nennt die Studie „Modernisierungsverlierer“.

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