■ Jüdisches Zentrum kritisiert Regierung: Polens Primas gegen neue Kreuze in Auschwitz
Warschau/Los Angeles (dpa/AP) – Der Primas der polnischen Katholiken, Kardinal Jozef Glemp, hat dazu aufgerufen, keine neuen Kreuze in der Nähe des früheren deutschen KZ Auschwitz-Birkenau aufzustellen. Glemp appellierte in einer gestern veröffentlichten Erklärung an die Gruppen, die kürzlich rund 90 Kreuze vor dem früheren KZ aufgestellt hatten. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles hat in einem Schreiben die polnische Regierung scharf kritisiert, weil sie die Kreuze nicht entfernen ließ. Die polnische Regierung erklärte, sie habe nicht die Autorität, die Kreuze zu entfernen, da sie Privateigentum und religiöse Symbole Angelegenheit der Kirche seien. Im Mittelpunkt des Streits steht ein acht Meter hohes Holzkreuz, das 1988 zum Gedenken an 152 ermordete polnische Christen aufgestellt worden war. Jüdische Gruppen wollen keine christlichen Symbole in der Nähe des Lagers, weil sie ihrer Ansicht nach das Gedenken an die überwiegend jüdischen Opfer störten.
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