piwik no script img

Ausbildung ohne Praxis

■ KursleiterInnen und CDU kritisieren Verkauf des VHS-Hauses „Koppel“

Wenige Tage vor der Vorstandssitzung der Hamburger Volkshochschule mehrt sich die Kritik an dem Plan, das Schulgebäude „Koppel“ zu verkaufen, um die VHS zu entschulden. „Wenn wir aus der Koppel ausziehen müssen, wird die Qualität unserer Abschlüsse gemindert“, fürchtet Margarita Konstantinides, Sozialpädagogin beim Fachbereich Haupt- und Realschulabschlüsse.

Dessen Kurse sollen im Fall eines Verkaufs in ein anderes VHS-Gebäude in Billstedt umziehen. „Dort gibt es aber keine Werkstätten oder Räume für Experimente. Wir könnten also nur noch Theorie unterrichten“, erklärt Konstantinides. Fächer wie Hauswirtschaft, Naturlehre, Holz- oder Metallbearbeitung würden künftig wegfallen; das mache den Abschluß bei der VHS im Vergleich zu anderen Schulen schlechter. Den Vorschlag der Volkshochschule, man möge in benachbarte Schulen ausweichen, findet Konstantinides nicht akzeptabel: „Die Schüler werden hin- und hergeschoben.“

Außerdem sind die Räume auch für den theoretischen Unterricht zu klein, argumentieren die Lehrenden. Damit befinden sie sich in bester Gesellschaft mit den Hamburger ChristdemokratInnen. „Wegen räumlicher Enge“ seien die Zimmer an der Billstedter Hauptstraße „nicht geeignet“, pressemitteilte gestern der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Wolfgang Drews: „Der Verkauf des Gebäudes Koppel darf nicht zu Einschränkungen des Kursangebotes führen.“ juw

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen