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Oberwasser für Kabila

■ Rebellen im Kongo verlieren Hafenstadt. Uganda gibt zu, Truppen geschickt zu haben

Kampala/Kinshasa (AFP) – Uganda hat gestern erstmals eine militärische Mission seines Landes in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo zugegeben. Die Soldaten seien aber lediglich zur Wahrung von Ugandas Sicherheitsinteressen in die Grenzgebiete Ex-Zaires gesandt worden, sagte Außenminister Eriya Kategaya in Kampala. Uganda habe eine Pufferzone gegen den Einfall ugandischer Rebellen geschaffen, die Rückzugsgebiete in Kongo hätten. Uganda betreibe aber keine Politik der „physischen Einmischung“ in fremde Konflikte. Kabila hatte Uganda und Ruanda wiederholt vorgeworfen, die gegen ihn kämpfenden Rebellen zu unterstützen – was diese stets bestritten hatten. Angola und Simbabwe kämpfen auf seiten Kabilas.

Die USA forderten den Rückzug aller Soldaten aus Kongo, meinten aber vor allem die Kämpfer aus Simbabwe und Angola, wie der stellvertretende Außenamtssprecher James Foley sagte. Es gebe jedoch auch Hinweise auf eine Verwicklung Ruandas und Ugandas in den Konflikt. Der UN- Sicherheitsrat forderte neben der sofortigen Einstellung der Kämpfe am Montag auch Friedensverhandlungen. Kabila macht dies jedoch von einem Abzug der ugandischen und ruandischen Truppen abhängig. Er kehrte nach fast zehn Tagen Abwesenheit gestern in die Hauptstadt Kinshasa zurück.

Mit Unterstützung angolanischer Soldaten gelang es Kabilas Truppen nach eigenen Angaben, die strategisch wichtigte Hafenstadt Matadi rund 350 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Kinshasa „praktisch unter Kontrolle“ zu bringen. Vornehmlich über die Stadt am Kongo-Fluß wird das belagerte Kinshasa mit Nachschub versorgt. Es gebe aber noch an einigen Stellen Widerstand, sagte der kongolesische Informationsminister Didier Mumengi.

Trotz seiner militärischen Unterstützung Kabilas sprach sich Angola für eine „politische Lösung“ des Konflikts aus. Luanda habe nicht die Absicht, den Krieg vom Südwesten des Landes im ebenfalls umkämpften Osten fortzusetzen, hieß es am Montag in einer Erklärung der Regierung.

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