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Enorm kleiner Schritt

■ Hafenkrankenhaus: Gelände bleibt in städtischer Hand. Ambulanz unklar

Zumindest die Grundstücksfrage ist geklärt. Das Gelände des stillgelegten Hafenkrankenhauses auf St. Pauli wird keiner Spekulation zum Opfer fallen. Das bekräftigte gestern Stadtentwicklungssenator Willfried Maier (GAL).

Denn die 20.600 Quadratmeter große Fläche wird demnächst vom Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) an die Stadt zurückgegeben und anschließend als Treuhandvermögen an die stadteigene Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) übereignet. So hat es der Senat beschlossen. Die Steg soll im südlichen Teil das geplante Sozial- und Gesundheitszentrum realisieren. Im Norden darf die städtische Wohnungsgesellschaft GWG 220 Altenwohnungen bauen.

Der Vorteil des Grundstücksgeschäfts, so Maier: „Das Gelände bleibt in städtischer Hand.“ Das garantiere die Kontrolle über Ziel und Zweck seiner Nutzung; „gleichzeitig kann es als Treuhandvermögen beliehen werden“. Klar sei jetzt auch der Mietpreis, mit dem die (psycho-)sozialen und medizinischen Projekte im ehemaligen Kiez-Krankenhaus künftig rechnen müssen: 15 bis 18 Mark pro Quadratmeter hält Maier für realistisch.

In dem Bemühen, den Standort Hafenkrankenhaus als Sozial- und Gesundheitszentrum zu erhalten, sei man einen „enormen Schritt“ vorangekommen. Doch die wichtigste Frage, von der der finanzielle Erfolg des Gesamt-Konzepts abhängt, bleibt offen: Krankenkassen und selbst die Sozialbehörde lehnen derzeit die für die Notfallambulanz nötigen 30 bis 40 Belegbetten im Hafenkrankenhaus ab. Schließlich sind laut Krankenhausbedarfsplan in den nächsten Jahren 1000 Betten abzubauen.

Dennoch „begrüßte“ die Initiative „Ein Stadtteil steht auf“ gestern die Senatsentscheidung. Sie sei immerhin „eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung“ des geplanten Zentrums. Auch Ernst Hoppe, Sprecher der 17 Ärzte, die sich im Gesundheitszentrum zusammenschließen wollen, sieht das Projekt „auf einem guten Verhandlungsweg mit den Kostenträgern“. Eventuell werde es statt der teuren Planbetten lediglich Betten nach Versorgungsvertrag geben. Diese werden nur bezahlt, wenn sie belegt sind. Möglich sei auch, das Zentrum zunächst als „Modellversuch über acht Jahre“ zu betreiben.

Heike Haarhoff

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