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Geburtstagsständchen für Schönbohm

■ Initiative „Menschliche Emanzipation“ beehrt den Innensenator

„Da unser sprachgewandter und hyperkultureller Austrocknungssenator des Inneren am 3. September Geburtstag hat, wollen wir es nicht versäumen, diesen Tag vor seinem Sicherheitsghetto festlich und adäquat satirisch zu begehen“, heißt es in einem Aufruf zu einer „Schönbohm-Birthday- Party“, die am Donnerstag um 11.55 Uhr vor dem Amtssitz des Innensenators Jörg Schönbohm (CDU) in der Klosterstraße in Mitte gefeiert werden soll. Unterzeichnet ist der Aufruf mit „initiative menschliche emanzipation“.

Anläßlich von Schönbohms 61. Geburtstag sollen mit Spott und Satire die „Berliner Republik und ihre Generäle totgelacht“ werden, heißt es weiter in dem Flugblatt. Der im Zeichen der Jungfrau geborene Innensenator soll mit einer musikalischen Darbietung und der Enthüllung eines „Denkmals gegen Militarismus, Terror und Krieg“ beglückt werden.

Die Aktion soll eine Fortführung in der Tradition des Büros für ungewöhnliche Maßnahmen sein, sagte eine der OrganisatorInnen zur taz. Auf „poetische, philosophische und künstlerische“ Weise soll mit der Aktion, die heute angemeldet werden soll, „gegen den Zeitgeist der Militarisierung“ angegangen werden. Die Initiative sei ein „offener Kreis für Interessierte“, der derzeit aus nur zwei Personen besteht. „Die Menge ist nicht so wichtig“, hieß es. Gefragt sind „Lebenslistige“ („vereinigt Euch!“) und Dichterinnen („breitet Euch aus!“).

Der Geburtstag dient der Initiative als Anlaß, um gegen Schönbohms Abschiebepolitik mobil zu machen. Schönbohm, der auf der Love Parade mit Basecap und Trillerpfeife Liebesgrüße in die ganze Welt geschickt hat und in Berlin eine harte Abschiebepraxis durchführt, sei ein „deutschnationaler Militarist“. Barbara Bollwahn

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