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Fußball nur mit Regeln

■ EU-Monopolwächter will dem DFB für die Bundesliga-Vermarktung Bedingungen stellen

Der EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert will offenbar nicht dulden, daß der DFB die Bundesliga weiterhin wie bisher ohne weiteres exklusiv an Fernsehsender vermarkten kann. Dem Handelsblatt sagte van Miert, zwar sei „nicht von vornherein ausgeschlossen“, daß die EU eine entsprechende Ausnahmeregelung vom Kartellverbot passieren läßt. Doch zuvor müsse der DFB Bedingungen erfüllen und beispielsweise „Solidaritätsmechanismen“ festlegen – so daß die Einnahmen aus dem lukrativen TV-Geschäft unter den reichen und armen Vereinen gerecht verteilt würden.

Im Juni hatten Bundestag und Bundesrat beschlossen, daß der Sport vom Wettbewerbsrecht ausgenommen bleibt – nachdem der Bundesgerichtshof im Dezember mit Blick auf die Kommerzialisierung des Sports das genaue Gegenteil beschlossen hatte. Die Ausnahmeregelung im Interesse des DFB will der EU-Monopolwächter nun offenbar nicht einfach so durchgehen lassen, nachdem er in den letzten Tagen einen entsprechenden Antrag des Fußballbundes erhalten hatte. Ebenso wandte sich van Miert gegen die Pläne für eine „Euro-Liga“ der finanzstarken Clubs, hinter denen die Medienmogule Berlusconi, Murdoch und Kirch vermutet werden.

Wie Bedingungen aussehen könnten, unter denen dem DFB weiterhin exklusive Vermarktung gestattet werden könnte, hat am Montag die schleswig-holsteinische Regierungschefin Heide Simonis (SPD) nach einem Gespräch mit DFB-Präsident Egidius Braun skizziert: Der Fußballbund müsse sich verpflichten, daß er die TV-Rechte in einem offenen Markt vergibt und nicht wie bisher nach undurchsichtigen Kriterien an die Konzerne Bertelsmann und Kirch. Weiterhin müsse er sicherstellen, daß Einnahmen tatsächlich in den Amateur- und Breitensport fließen, wie stets behauptet. Zudem sollten die Rechtepreise so transparent sein, daß der Fußballbund nicht über Forderungen an ARD und ZDF die Rundfunkgebührenpreise hochtreiben könnte. Der DFB-Chef, so die Einschätzung der Ministerpräsidentin, habe ihre „Sorgen verstanden“. lm

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