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EU droht mit Hilfe

■ Bei neuen Kosovo-Beratungen der EU-Außenminister Spannungen mit USA

Priština/Salzburg (AP/AFP) – Die EU will sich in der serbischen Krisenprovinz Kosovo künftig stärker humanitär engagieren. Die EU-Außenminister beschlossen gestern in Salzburg einen stärkeren Einsatz bei der Wiederansiedelung der Vertriebenen in ihren Dörfern. Rund 50.000 Menschen leben nach Schätzung der EU obdachlos in den Wäldern und Bergen der serbischen Provinz.

Klaus Kinkel schlug außerdem die Ernennung eines EU-Gesandten für die serbische Unruheprovinz vor, der neben dem US-Beauftragten Chris Hill vermitteln solle. Der US-Kosovo-Gesandte Christopher Hill hatte am Freitag gesagt, die europäischen Staatsmänner schwelgten in „Diskussionen über ein vereintes Europa“, rührten aber keinen Finger, um dem Blutvergießen im Kosovo Einhalt zu gebieten. Außenminister Klaus Kinkel (FDP) nannte die Anschuldigungen „zynisch und herablassend“, setzte sich aber mit seinem Vorschlag in der EU nicht durch. Über den EU-Gesandten wollten die Außenminister bei ihrem nächsten Treffen im Oktober in Luxemburg beraten.

Der politische Vertreter der albanischen Untergrundarmee im Kosovo UCK, Adem Demaci, kündigte unterdessen seinen Widerstand gegen ein Übergangsabkommen mit dem jugoslawischen Staatspräsidenten Slobodan Milošević an. In einem Zeitungsinterview sagte Demaci, Ibrahim Rugova – der als politischer Führer der Mehrheit der Kosovo-Albaner gilt – mache einen Fehler. Rugova hatte sich am Freitag zu einer von den USA vermittelten Übergangslösung bereit erklärt. Mit den Äußerungen Demacis in der Zeitung Bujku wurde die tiefe Zerrissenheit der Kosovo-Albaner deutlich.

Der US-Gesandte John Shattuck beschrieb die Menschenrechtslage im Kosovo als schreckenerregend. Er drohte am Samstag beiden Konfliktparteien mit Verfahren vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Die serbische Polizei rund 450 Albaner fest.

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