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Ehefrau verdächtigt

■ Lotto-Mordprozeß: neue Beweisanträge

Am offiziell letzten Verhandlungstag im sogenannten Lotto-Mordprozeß vor dem Hamburger Landgericht hat der Verteidiger des 27jährigen Angeklagten aus Münster (Westfalen) gestern Beweisanträge eingebracht, die die Schuldfrage völlig neu aufrollen könnten. Ohne das Wort „Auftragsmord“ zu gebrauchen zitierte er Hinweise in der Spurenakte, wonach die Witwe des Opfers verdächtigt werde. Außerdem gebe es Hinweise auf Schutzgelderpressung. Die Nebenklage-Vertretung sprach von einer „unglaublichen Diffamierung“.

Der 27jährige Angeklagte soll mit einem unbekannten Mittäter im Dezember 1996 den 54 Jahre alten Hamburger Geschäftsmann Helmut Hansen in dessen Laden erstochen, die Ehefrau schwer verletzt und den Schäferhund getötet haben. Nach seiner Festnahme hatte er zunächst gestanden, später aber sein Geständnis widerrufen.

Heute soll die Geliebte des getöteten Geschäftsmannes vorgeladen werden; die Plädoyers sind für den 29. September vorgesehen. dpa

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