: Kandidat schööön
Attraktivität und damit Chancen bei den Damen – Wählerinnen, Praktikantinnen, Ehefrauen – spielen nicht nur in den USA eine Rolle. Auch bei unserem Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder (SPD) möchte der gemeine Bundesbürger wissen, was der Mann mit den immer jünger werdenden Gattinnen hat, was andere nicht haben. Während sich bei Kanzler Helmut Kohl (CDU) nicht der Verdacht aufdrängt, jemand könnte ihn für gutaussehend halten, wurden Schröders Wahlplakate in der Hamburger Innenstadt mit „Bin ich schön?“ überklebt. Die Sozialdemokratie scheint diese Frage jedoch zu verneinen. Eifrige Wahlkampfhelfer haben den Zusatz über Nacht von ihrem Kandidaten-Plakat abgeknibbelt.
In dem gleichnamigen Film von Doris Dörrie, der diese Woche anläuft, wird das Problem durchaus tiefgehender erörtert. Die HeldInnen des Streifens machen sich auf den Weg nach Spanien. Zweck: Selbstfindung. Das Unternehmen scheitert. Wie und wo Herr Schröder sich selbst gefunden hat – ob in den VW-Chefetagen, bei Doris oder in Spanien – , können geneigte WählerInnen demnächst in Hamburg erfahren. Nach seinen 18 Wahlkampfauftritten in Bayern sucht der Hoffnungsträger der Sozis die Hansestadt morgen, 15 Uhr, im Cinnemaxx (YOUth for Schröder) heim.
sim / Foto: Henning Scholz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen