Kommentar: Wohnungspolitik? Fehlanzeige
■ SPD hätte Krause-Wohnungen gekauft
Bei den Hochhäusern, die gestern zur Versteigerung standen, handelt es sich um eine Altlast der Neuen Heimat. Vor über zehn Jahren hat der Bremer Senat den bremischen Wohnungsbestand der Neuen Heimat übernommen und die „Gewoba“ gegründet. Das war damals ein finanzielles Risiko, das aus wohnungspolitischen Gründen eingegangen wurde; aus heutiger Sicht war es ein glückliches Geschäft.
Wenn der Bremer Senat seine wohnungsbaupolitischen Instrumente nicht auf die schiefe Bahn der Privatisierung gebracht hätte, dann könnte er heute beschließen, daß die Gewoba den Krause-Wohnungsbestand aufkaufen soll. Das wäre im Interesse der Sicherheit der Mieter und eine gute sozialdemokratische und bremische Lösung, die in der Kontinuität der damaligen Entscheidung steht. Aber die Gewoba ist in eine gewöhnliche Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Bremen hat die Instrumente, um in einer brenzligen Situation eingreifen zu können , aus der Hand gegeben.
Natürlich könnte auch das staatliche Wirtschaftsförder-Imperium der „BIG“ die Häuser kaufen. Aber auch das soll nicht sein. Bremen hat Geld für alles mögliche. Geld ist da, um Schienen vor die Flughafen-Terminals zu verlegen – die Investition kostet, umgelegt auf jeden einsamen Fahrgast, der da aussteigt, mindestens 500 Mark.
Aber für sozialdemokratische Wohnungspolitik wird heute nichts mehr verschwendet! Klaus Wolschner
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